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Wer war Franz Claudius?

„Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen…“, wer kennt nicht diesen Gedichtanfang und seinen Verfasser Matthias Claudius? Unsere Schule ist aber nach einem Franz Claudius benannt und da drängen sich Fragen auf: Wer ist das? Was hat er gemacht? Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Männern?

 

Franz Claudius war das jüngste von 12 Kindern des berühmten Dichters, wurde 1794 geboren, wuchs in Wandsbek auf und studierte Theologie in Berlin und Kiel, schloss dieses Studium aber nicht ab. Schließlich schaffte er aber die Prüfung am Predigerseminar in Glückstadt, wurde jedoch nicht Pastor. Über zwei Jahrzehnte war er als Lehrer, Bibliothekar, Verwaltungsangestellter und manchmal als Vertreter eines erkrankten Geistlichen tätig„ Franz Claudius jobbte“, würden wir heute sagen. Erst mit 44 Jahren erhielt er 1838 seine erste und letzte feste Anstellung. Franz Claudius wurde Pastor in Segeberg an der Marienkirche. Taufen, Konfirmationen, Beerdigungen und Messen gehörten zu seinen Aufgaben, er nahm zudem als Schulinspektor die fachliche Aufsicht über alle Schulen und Lehrer der Stadt wahr. Claudius blieb sein Leben lang ledig, galt als origineller, etwas „schrulliger“ Mann, der bei den Segebergern äußerst beliebt war. Jedes Jahr an Weihnachten z.B. stand er im schwarzen Pastorenanzug mit weißer Bäckermütze auf dem Kopf in seinem Pastorat am Herd und backte für ärmere Gemeindemitglieder Kekse. 1865, schon an den Rollstuhl gebunden, ließ er sich pensionieren und starb bereits ein Jahr später mit knapp 72 Jahren. Sein Grabkreuz befindet sich heute noch vor der Marienkirche.